Uni
Hier könnt ihr einige Texte lesen, die ich für die Uni geschrieben habe, falls euch interessiert, was man in einem Soziologie- oder Philosophie-Studium so macht.
Eine Vorwarnung: Diese Texte sind teilweise nicht so niederschwellig, wie ich sie gerne hätte. Sie wurden nämlich zum Abschluss von Seminaren geschrieben, in denen wir uns sehr intensiv mit den Arbeiten verschiedener Soziologys und Philosophys beschäftigt haben. Wenn ihr diese Werke bzw. Theorien nicht kennt, könnte es manchmal schwierig sein, zu verstehen, worum es geht – auch wenn ich meistens mein Bestes gegeben habe, mich klar auszudrücken.
Und ein Disclaimer: Am Inhalt dieser Texte habe ich nichts verändert, sie stehen hier genau so, wie ich sie an der Uni eingereicht habe. Da die Beschäftigung mit Theorien immer „work in progress“ ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich einiges an diesen Texten aus heutiger Sicht anders schreiben würde, zu anderen Schlüssen kommen würde, andere Schwerpunkte setzen oder andere Themen wählen würde. Außerdem sind diese Texte natürlich keine Fachartikel – sie sind lediglich von den Dozentys als gut genug zum Bestehen des jeweiligen Seminars befunden worden. Ich stelle die Arbeiten hier ein, um euch einen Einblick in mein Studium zu geben.
Ich freue mich, wenn ihr mal reinschaut! Falls ihr Lust habt, euch über etwas auszutauschen, benutzt gerne das Kontaktformular.
Hegels Assimilation von Glauben an Wissen
Die Darstellung der Philosophie G.W.F. Hegels in Jürgen Habermas‘ "Auch eine Geschichte der Philosophie". Hausarbeit zum Seminar "Jürgen Habermas über Glauben und Wissen" (Sommersemester 2023)Seinen 2019 an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. gehaltenen Vortrag begann Jürgen Habermas mit einer Anekdote über eine Begegnung mit Richard Rorty, der bemerkt habe, die Deutschen gingen immerfort zwischen Kant und Hegel hin und her – Habermas habe die Aufzählung durch Marx ergänzt. Mag dies auch halbwegs scherzhaft gemeint gewesen sein, so scheint es doch als eine Selbstverständlichkeit, dass Habermas‘ 1700 Seiten starkes zweibändiges Werk Auch eine Geschichte der Philosophie nicht ohne ausführlichen Bezug auf diese drei Denker auskommen kann.
Befreiungspotenziale in der Musik?
Eine Betrachtung mit Adorno, Horkheimer und Marcuse. Hausarbeit zum Proseminar "Zwischen Erfüllung und sozialer Naturgewalt. Der Begriff der Arbeit in der Theoriestrategie der Frankfurter Kritischen Theorie“ (Wintersemester 2021/22)Was haben Kunst und Freiheit miteinander zu tun? Dass in der breiten Öffentlichkeit die Freiheit für die Kunst beschworen, manchmal auch gegen Kritiker:innen eingefordert wird, ist heutzutage keine Seltenheit (Bartels 2020; Deutsche Presseagentur 2016). Weniger Beachtung scheint dagegen die Frage zu erhalten, was die Kunst für die Freiheit der Menschen bedeutet oder bedeuten könnte. [Weiterlesen]
Die Menschheit als Zweck an sich selbst
Wie stichhaltig und praxisrelevant ist Kants Konzept der Menschenwürde in der "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten"? Hausarbeit zum Seminar "Kant: Vorlesung zur Moralphilosophie" (Sommersemester 2021)Menschenrechte spielen eine essenzielle Rolle in internationalen politischen Diskursen der heutigen Zeit. Zu ihrer Einhaltung verpflichten sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, ihre Verletzung wird als Rechtfertigung für Eingriffe in die staatliche Souveränität angeführt, NGOs pochen weltweit auf ihre Durchsetzung. Den Menschenrechten zugrunde liegt der Begriff der Menschenwürde. [Weiterlesen]
Nach Wahrheit suchen oder Briefmarken sammeln?
Die Relevanz von Leo Strauss‘ Kritik an Max Webers wissenschaftstheoretischer Position für die Sozialwissenschaften. Hausarbeit zum Proseminar "Werte in den Sozialwissenschaften" (Sommersemester 2021)Leo Strauss haftet heute gemeinhin der Ruf eines konservativen Theoretikers an. Dies mag in erster Linie daran liegen, dass eine Gruppe neokonservativer, als „Straussianer“ etikettierter politischer Akteure eine wichtige Rolle bei der Invasion des Irak durch die USA im Jahr 2001 gespielt hat (Zuckert & Zuckert, 2014, S. 311). In der Diskussion um die Rolle von Werten in den Sozialwissenschaften scheint Strauss allerdings eine eigentümliche Position einzunehmen. [Weiterlesen]
Das Recht auf Rechtfertigung – eine universell bindende Begründung für die Menschenrechte?
Essay zum Proseminar "Philosophie der Menschenrechte" (Sommersemester 2021): Gegenüberstellung von Ideen von Rainer Forst und Andrea SangiovanniIn Artikel 2, Absatz 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 heißt es: „Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“ [Weiterlesen]
Notizen zu politischer Ökonomie
Drei Kurzessays zum Proseminar "Grundlagen der internationalen und vergleichenden politischen Ökonomie" (Sommersemester 2021)Was zeichnet eine liberale Wirtschaftsordnung aus? In einer liberalen Wirtschaftsordnung herrscht grundsätzlich das freie Marktprinzip als oberste Handlungsmaxime. [Weiterlesen]
Notizen zu Texten von Marx, Engels, Weber, Reckwitz, Combahee River Collective, Kerner
Zusammenfassungen und Fragen zu Texten, die im Proseminar "Soziologie sozialer Ungleichheit" (Wintersemester 2020/21) gelesen wurdenEine Kernthese des Manifests der kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels ist, dass die Gesellschaft schon immer in verschiedene Klassen mit konkurrierenden Interessen aufgeteilt war, wobei sich zu den Lebzeiten der Autoren zwei große Klassen herauskristallisiert hatten: die Bourgeoisie und das Proletariat (Marx & Engels, 1890, S. 75). [Weiterlesen]
Zur Situation freiberuflicher Musiker:innen in Deutschland während der Corona-Pandemie
Hausarbeit für das Propädeutikum Soziologie (Wintersemester 2020/21): anhand eines selbst gewählten Themas werden verschiedene soziologische Theorien zur Anwendung gebracht„Kultur ist nicht ein Luxus, den man sich in guten Zeiten gönnt, sondern wir sehen jetzt, wie sehr sie uns fehlt, wenn wir für eine gewisse Zeit auf sie verzichten müssen.“ Mit diesen Worten hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters ihren Willen zur Unterstützung der deutschen Kulturszene während der Corona-Pandemie bekundet (Die Bundesregierung, 2020) und den hohen Stellenwert, den die Kultur hierzulande einnimmt, zum Ausdruck gebracht. [Weiterlesen]